Phlebologische Versorgungen
Phlebologie ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit den Erkrankungen der Venen und deren Behandlung beschäftigt. Venen sind Blutgefäße, die das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen transportieren. Phlebologische Erkrankungen sind weit verbreitet und können sowohl ästhetische als auch gesundheitliche Auswirkungen haben. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen Krampfadern (Varizen), chronische Veneninsuffizienz und Thrombosen.
Häufige venöse Erkrankungen
- Krampfadern (Varizen): Erweiterte, geschlängelte Venen, die oft sichtbar unter der Haut liegen. Sie entstehen durch eine Schwäche der Venenklappen, die den Rückfluss des Blutes verhindern sollen. Dies führt zu einem Blutstau und einer Erweiterung der Venen.
- Chronische Veneninsuffizienz (CVI): Eine langfristige Erkrankung, bei der die Venen nicht mehr in der Lage sind, das Blut effizient zum Herzen zurückzuführen. Symptome sind Schwellungen, Schmerzen, Hautveränderungen und in schweren Fällen offene Wunden (Ulzera).
- Thrombosen: Blutgerinnsel in den Venen, die den Blutfluss behindern oder vollständig blockieren können. Sie treten häufig in den tiefen Beinvenen auf (tiefe Venenthrombose) und können ernsthafte Komplikationen wie eine Lungenembolie verursachen.
Ein zentraler Bestandteil der phlebologischen Behandlung ist die Kompressionstherapie. Diese hilft, den Blutfluss in den Venen zu verbessern, den Rückstau zu reduzieren und die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Kompressionstrümpfe sind hierbei ein häufig eingesetztes Hilfsmittel.
Kompressionstrümpfe üben einen abgestuften Druck auf die Beine aus, der am Knöchel am stärksten und nach oben hin abnehmend ist. Diese Druckverteilung fördert den Rückfluss des Blutes zum Herzen, reduziert den venösen Druck und verringert die Schwellungen.
Vorteile von Kompressionstrümpfen
- Verbesserung des venösen Rückflusses: Der abgestufte Druck unterstützt den Bluttransport in Richtung Herz und verhindert den Blutstau in den Beinen.
- Reduktion von Schwellungen: Durch die Unterstützung des Blutflusses und die Vermeidung von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe.
- Vorbeugung von Komplikationen: Kompressionstrümpfe können helfen, Thrombosen zu verhindern, insbesondere bei Risikopersonen, etwa nach Operationen oder bei längeren Flugreisen.
- Linderung von Symptomen: Schmerzen, Schweregefühl und Spannungsgefühle in den Beinen werden durch die Kompression oft deutlich gemildert.
Die Wahl der richtigen Kompressionstrümpfe ist entscheidend für ihre Wirksamkeit. Sie sind in verschiedenen Kompressionsklassen erhältlich, die den Druckgrad angeben, sowie in unterschiedlichen Größen und Längen. Die Anpassung der Strümpfe sollte individuell erfolgen durch unser geschultes Personal im Sanitätshaus. Hierbei wird das Bein vermessen, um sicherzustellen, dass der Strumpf gut sitzt und den optimalen Druck ausübt.
Kompressionstrümpfe sollten täglich getragen und regelmäßig gewaschen werden, um ihre Elastizität und Wirkung zu erhalten. Moderne Materialien und Designs sorgen für hohen Tragekomfort und lassen sich gut in den Alltag integrieren.